Arme Beamte                      

 

K)        Petra kam, sah und siegte. Aber was hat ihr Müller für einen Arbeitsplatz hinterlassen? Seinen Schreibtisch hat er sicher aufgeräumt, den mein ich nicht. Nein die Gebäude, wir haben doch alle mitbekommen, unter welchen miserablen Umständen unsere geliebte Stadtverwaltung arbeitet  bzw. den Tag verbringt? Müller konnte es noch unter der Decke halten, aber irgendwann kommt ja doch alles raus. Das sollte ein Richter aber wissen.

Es ist eng und schimmlig und unhygienisch und vor allem eng.

Die sitzen da ja sogar auf Gängen und in Besenkammern rum.

 

Man hat die Leute dann auch gefragt, was ihnen nicht passt. Ist ja modern heutzutage.

Sie hatten jede Menge Änderungswünsche,

aber ist denn die Seidl die Weihnachtsfrau?

Außerdem ist alles halb so schlimm.

Werfen wir doch einen Blick rein, in so ein Büro. Sie werden merken

Es geht doch!

 

SZENE: Enges Büro, 1 kleiner Schreibtisch mit Computer drauf. 4 Beamte (Männer), eine(r) mit Wechsel zur Obine.

 

B         àkommt rein, setzt sich umständlich hin, packt Aktentasche aus (Brotzeit) legt sich sein Zeugs zurecht.

F         àkommt

„Morgen“

B         „Morgen, na ausgeschlafen zuhause.“

F         „Ja wo denn sonst, bei der Enge hier geht es ja nicht mehr.“

à er setzt sich und macht das selbe wie 1, schiebt dabei des Zeugs von 1 weg.

K         àkommt, setzt sich zwischen die Beiden.

            „Morgen“

B+F    „Morgen“

K         àsetzt sich, wie 2

B         „Komm nicht an die Wand, alles voller Schimmel.“

F         „Ich habe hier nur noch meine alten Klamotten an. Kann mir mal jemand eine Büroklammer leihen?“

K         „Für was denn?“

B         „Ich muss eine Diskette aus dem alten Computer rauspfriemeln.“

G         „Morgen.“ àkommt, gleich wie die Anderen, packt zusätzlich eine Atemschutzmaske aus

Alle 3  „Morgen“

B         Für was brauchst du jetzt eine Atemschutzmaske?“

G         „Ich muss nachher ins Archiv?“

B         „Um Gottes Willen, in das Loch.“  

F         „Hat jemand meine Akte gesehen?“

K         „Welche Akte?“

F         „Na an der ich seit drei Wochen arbeite, welche denn sonst.“

B         „Ach – ich sitz drauf.“

F         „Macht nichts, jetzt ist der Schimmel von der Akte an deiner Hose.“

K         „Ich muss jetzt aufs Kloo.“

F         „Na dann viel Glück, soweit ich weiß, funktioniert nur noch das im Schulamt.“

K         „Dann geh ich halt aufs Frauenkloo.“

G         „Gibt es keins mehr.“

K         „Dann gehe ich halt schnell in den Park vor,.“

B         „Mach das bloß nicht, das wäre eine Sauerei geh vor auf´s Öffentliche

Hat mal jemand einen Radiergummi für mich, nur kurz leihweise.?“

F         „Ich habe meinen schon verliehen, an das Hauptamt.“

B         „Was soll das denn?“

F         „Ich darf 3 Tage ihren Tacker benutzen, das ist ein guter Deal, oder nicht?“

G         „Mach doch mal das Fenster auf.“

B+F    „Geht nicht.“

G         „Hätte ich mir denken können. Sagt mal, ist heute nicht wieder diese Motivationssitzung?

B         „Sowieso, wie jeden Tag.“

G         „Und wo findet sie heute statt?“

F         „Hier bei uns im Büro, heut sind wir dran.“

B          „Aber da kommen doch 14 Leute, ist doch viel zu eng hier.“

G         „Ach was, das geht schon, da war´n mir schon mehr. Da schieben wir einfach den Tisch raus“

OB      „Tach Leute, wir sind doch alle gut drauf, nehm ich an.“

B         „Ja suuuper“

F         „Klasse drauf, ehrlich.“

G         „Spitze, gaaanz toll.“

OB      Isss angekommen, freut mich, habe es auch nicht anders erwartet.

Ich wollt nur mal sagen, den Tisch könnt ihr drin lassen, wir machen eine Projektgruppe mit allen, draußen im Park, es ist ja schönes Wetter nich.“

B         „Hoffentlich ist der Huber wirklich aufs Öffentliche.“

OB      „Wie bitte?

G         „Er fragte: Und was ist mit unserer Motivationssitzung?“

OB      „Das was ich ihnen mitteilen kann, wird sie genug motivieren.“

B         „Sagen Sie bloß, wir bekommen endlich die gewünschte Kantine?“

OB      „Ja – fast. Ich habe das Paket schon fast geschnürt.

Bis dahin gibt´s erst mal Essen auf Rädern“

 

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